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Vegetarische Ernährung

Gesunde vegetarische Ernährung

Vegetarische Ernährung zur Prävention und Unterstützung der Therapie von Krankheiten
Die Ernährung nimmt neben genetischen Faktoren, Umwelteinflüssen und dem Lebensstil maßgeblich Einfluss auf unseren Gesundheitszustand. Viele Zivilisationskrankheiten wie unter anderem Diabetes mellitus, Adipositas, Bluthochdruck und Arteriosklerose werden direkt oder indirekt mit der Ernährungsweise in Verbindung gebracht. Dabei spielt der Verzehr von Fleisch und Fleischprodukten eine wesentliche Rolle. So wird die cholesterin- und energiereiche tierische Kost häufig nicht durch Bewegung „abtrainiert“ - mit schwerwiegenden Konsequenzen für die Gesundheit: Die Betroffenen nehmen stark zu und leiden an den Folgeerkrankungen von Übergewicht. Mit einer ausgewogenen vegetarischen Ernährung kann man dagegen vielen Zivilisationskrankheiten vorbeugen und die Therapie vieler Erkrankungen unterstützen. Zahlreiche Studien legen den positiven Effekt der vegetarischen Ernährung auf die Gesundheit.

Inhaltsverzeichnis

Mit vegetarischer Ernährung Krankheiten vorbeugen

Während Vegetarier früher häufig mit unzähligen Vorurteilen konfrontiert wurden, ist der Vegetarismus mittlerweile als gesunde Ernährungsform in unserer Gesellschaft etabliert. Angaben des Vegetarierbundes Deutschland (Vebu) zufolge leben derzeit rund 7 Millionen Vegetarier und 800.000 Veganer in der Bundesrepublik (Stand Dezember 2013). Somit ernähren sich knapp zehn Prozent der Bevölkerung fleischlos. Die vegetarische Ernährung ist damit weitaus mehr als eine Modeerscheinung. Viele wissenschaftliche Untersuchungen belegen den gesundheitlichen Nutzen dieser Ernährungsweise. So nennt der Vebu folgende Erkrankungen, bei denen vegetarische Ernährung entweder präventiv oder als positive Unterstützung der Behandlung wirkt: Diabetes mellitus, Übergewicht und Adipositas, Atherosklerose, Harnsteine, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenkrankheiten, Krebs, Demenz, rheumatoide Arthritis, Hypertonie (Bluthochdruck), Gicht, Osteoporose, Gicht, Grauer Star, Schnupfen und Nebenhöhlenentzündung.

Übergewicht vorbeugen

Übergewicht und Adipositas entwickeln sich zu einem weltweiten Problem. Laut Berechnungen des Robert-Koch-Instituts sind 25 Prozent der Deutschen stark übergewichtig (adipös). Als Ursachen werden vor allem Bewegungsmangel und eine ungesunde, fett- und zuckerreiche Ernährung angesehen. Mediziner raten jedoch insbesondere deshalb zur Vermeidung von Übergewicht, weil sich mit der Gewichtszunahme das Risiko für viele Erkrankungen zum Teil drastisch erhöht. So können unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall, aber auch Typ 2 Diabetes, Hauterkrankungen, Krebs, Schlafapnoe, Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates, Gicht, Fettstoffwechselstörungen, Gallensteine, Fettleber (nichtalkoholisch) sowie eine verminderte Fruchtbarkeit mit einem stark erhöhten Körpergewicht in Zusammenhang stehen, wie der Vebu informiert. Hinzu kommen psychosoziale Probleme, unter den viele Übergewichtige leiden.

Einer US-amerikanischen Studie (hier) aus dem Jahr 2009 zufolge haben Vegetarier durchschnittlich einen niedrigeren Body-Mass-Index (BMI) und ein geringeres Körpergewicht als die Gesamtbevölkerung. Der BMI nimmt dabei vom Fleischesser über Lakto-(Ovo-)Vegetarier bis hin zum Veganer ab. Übergewicht betrifft generell seltener Vegetarier und Veganer als Mischköstler. Um einem erhöhten Körpergewicht vorzubeugen, eignet sich die vegetarische Ernährungsweise sehr gut, wobei auf eine ausgewogene Kost geachtet werden sollte. Sogenannte Pudding-Vegetarier, die sich vor allem von Fast Food, Chips und Süßigkeiten ernähren, neigen eher zu Übergewicht als Menschen, die zwar auf Fleisch und Fisch verzichten, aber darauf achten, sich gesund und ausgewogen zu ernähren.

Ballaststoffreicher und enthält weniger Fett

Eine ausgewogene vegetarische Ernährung beinhaltet meist einen höheren Anteil an komplexen Kohlenhydraten und Ballaststoffen im Vergleich zur Mischkost. Zudem enthält sie weniger Protein und Gesamtfett, ist also energiearmer. Darüber hinaus sättigen die Ballaststoffe schnell und länger, was dazu führen kann, dass automatisch weniger gegessen wird. Wie der Vebu informiert, führen sich die meisten Vegetarier nicht mehr Nahrungsenergie zu als empfohlen wird. Durch den Verzehr sehr fettreicher Milchprodukte wie Sahne, Käse oder Butter kann es jedoch auch bei Vegetariern zu einer erhöhten Energiezufuhr kommen. Diese liegt aber in der Regel unter dem Bevölkerungsdurchschnitt.

Eine weitere US-amerikanischen Studie aus dem Jahr 2011 bestätigt, dass sich die vegetarische Ernährungsweise zur Gewichtsreduktion eignet und den bestehenden Ernährungsempfehlungen entspricht.

Niedrigeren Blutdruck

Übergewicht begünstigt die Entstehung zahlreicher Krankheiten. Eine davon ist Bluthochdruck (Hypertonie), die wiederum als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen angesehen wird. Bluthochdruck kann unterschiedliche Ursachen haben. Neben einer genetischer Veranlagung, Übergewicht und Typ 2-Diabetes spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle. So wird eine hohe Aufnahme von Kochsalz, Nahrungsenergie und Alkohol sowie eine geringe Kalium-Zufuhr mit Bluthochdruck in Zusammenhang gebracht.

Mit vegetarischer Ernährung lässt sich das Risiko für Bluthochdruck und seine Folgeerkrankungen reduzieren. Wie eine Untersuchung () aus dem Jahr 2005 ergab, lässt sich ein zu hoher Blutdruck von Mischköstlern um bis zu 5 mmHg senken, wenn sie sich über mehrere Wochen lakto-ovo-vegetarisch oder vegan ernähren. Generell leiden Vegetarier seltener an Bluthochdruck als Mischköstler wie Studien () belegen. Das liegt vor allem am geringeren Körpergewicht von Vegetariern.

Zwar ist eine pflanzenbetonte Kost häufig nicht natriumarmer (kochsalzarmer), aber sie enthält meist viel Kalium, was sich günstig auf das Natrium-Kalium-Verhältnis in der Nahrung auswirkt. Obst und Gemüse ist zudem reich an Magnesium, das den Blutdruck ebenfalls positiv beeinflusst. Im Gegensatz dazu begünstigt der Verzehr von rotem Fleisch und Fleischprodukten einen hohen Blutdruck.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen

Arterienverkalkung (Atherosklerose) gehört zu den Volkskrankheiten der Industrieländer. Viele Menschen leiden an der Erkrankung, ohne dies zu wissen, da sich erst spät Symptome einstellen, die der Betroffene wahrnimmt. Meist beginnt die Ablagerung von Blutfetten und körpereigenen Immunzellen an den Gefäßwänden bereits im Kindesalter. Abgelagert werden im Laufe der Zeit zudem Thromben, Bindegewebe und in geringen Mengen Kalk. Diese können die Blutgefäße verengen und im fortgeschritten Stadium sogar vollständig verstopfen. Die Folgen einer Arterienverkalkung können unter anderem Herzinfarkt, Schlaganfall, Angina pectoris und plötzlicher Herztod sein.

Zu den Hauptrisikofaktoren gehören neben dem Alter, dem männlichen Geschlecht und erblicher Veranlagung vor allem Rauchen, erhöhte Cholesterinwerte, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Übergewicht und Adipositas, Bewegungsmangel sowie der Verzehr von tierischen Fetten.

Mit vegetarischer Ernährung können einigen Risikofaktoren vorgebeugt werden. So haben Vegetarier im Durchschnitt ein geringes Körpergewicht und einen geringeren BMI als die Gesamtbevölkerung. Auch die Konzentration von Gesamt- und LDL-Cholesterin im Blut ist bei Menschen, die sich vegetarisch ernähren, meist wesentlich geringer als bei Mischköstlern wie eine Studie ( ) belegt. Zudem leiden Vegetarier und Veganer dem Vebu zufolge viel seltener an der Stoffwechselstörung Diabetes mellitus als die Allgemeinbevölkerung.

Generell haben Vegetarier und Veganer ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Arthosklerose aufgrund der Lebensmittel, die sie auswählen. So reduziert der erhöhte Verzehr von Obst und Gemüse einer japanischen Studie () zufolge das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten um 15 bis 35 Prozent. Der gesteigerte Verzehr von Vollkornproduktion soll zu einer 20-prozentigen Verringerung des Risikos im Vergleich zu einem geringeren Verzehr führen.

Risiko für Diabetes reduzieren

Der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (hier) des Robert-Koch-Instituts zufolge leiden hierzulande 7,2 Prozent der 18- bis 79-Jährigen an einem diagnostiziertem Diabetes. 90 Prozent der Betroffen leiden an einem erworbenen Typ 2-Diabetes, fünf bis zehn Prozent an Typ 1-Diabetes. Hinzu kommen weitere Formen von Diabetes wie Schwangerschaftsdiabetes wie aus dem „Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2010“ hervorgeht.

Während die Ursachen von Typ 1-Diabetes weitgehend auf ein Zusammenspiel von genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren zurückgeführt werden, wird Typ 2 Diabetes vor allem durch Übergewicht begünstigt wird. Zudem wird auch dabei eine erbliche Veranlagung diskutiert. Dennoch kann Typ 2-Diabetes in den meisten Fällen durch Normalgewicht, eine gesunde Ernährungsweise und ausreichend Bewegung vermieden werden.

Vegetarier sind viel seltener von Diabetes betroffen, da sie im Schnitt einen geringeren BMI als Mischköstler aufweisen. Sie leiden folglich auch seltener an Übergewicht. Der Genuss von Obst und Gemüse wirkt sich ebenfalls positiv auf das Körpergewicht aus.

Zahlreiche Studien belegen einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Fleisch und dem Diabetes-Risiko. Fleischesser haben im Vergleich zu Vegetariern ein um etwa 30 bis 40 Prozent erhöhtes Risiko an der Stoffwechselstörung zu erkranken. Dafür genügt bereits der einmalige Verzehr von Fleisch, Fisch oder daraus hergestellten Produkten pro Woche. Das Risiko steigt mit der durchschnittlich verzehrten Fleischmenge wie eine US-amerikanische Studie belegt. Unter anderem begünstigt die Zufuhr gesättigter Fettsäuren in tierischen Produkten eine überhöhte Insulinkonzentration im Blut. Zudem erhöhen Stickstoffverbindungen (Nitrosamine, Nitrit u.a.), die in verarbeiteten Fleischprodukten enthalten sind, sowie überschüssiges Eisen im Fleisch das Diabetes-Risiko, in dem sie die Insulin bildenden Zellen der Bauchspeicheldrüse schädigen. Hohe Eisenspeicher werden darüber hinaus auch mit der Entstehung von Krebs und anderen Krankheiten in Verbindung gebracht.

Vegetarische Ernährung kann Krebs vorbeugen

Krebs belegt mittlerweile Platz zwei der häufigsten Todesursachen nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland. Neben einer genetischen Prädisposition spielt häufig der Lebensstil eine entscheidende Rolle für die Entstehung bösartiger Tumoren. Ungesunde Ernährungsweisen und Rauchen könnten für etwa 30 Prozent aller Krebsleiden in den Industrieländern verantwortlich sein, schätzen Experten. Wie der Vebu informiert, begünstigen vor allem Übergewicht, ein häufiger Verzehr von gegrillten, gepökelten oder geräucherten Lebensmitteln, gesalzenen Speisen und rotem oder verarbeitetem Fleisch, ein geringer Verzehr von Gemüse und Obst sowie von ballaststoffreicher Kost, ein hoher Fettverzehr und der Konsum von Alkohol die Entstehung von Krebs. Darüber hinaus wirken sich unter anderem Nikotinkonsum, Bewegungsmangel sowie verschiedene Umwelteinflüsse negativ auf das Krebsrisiko aus.

Vegetarier haben aufgrund ihrer Ernährungsgewohnheiten ein geringeres Risiko für Krebserkrankungen als die Allgemeinbevölkerung. Vegetarische Kost ist meist reich an Obst und Gemüse. Wie darin einzelne Substanzen das Risiko für bösartige Tumoren reduzieren, ist noch weitgehend ungeklärt. Experten gehen dabei von einem Zusammenwirken verschiedener Inhaltsstoffe (u. a. sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine, Folat, lösliche Ballaststoffe) aus. Bekannt ist beispielsweise, dass sekundäre Pflanzenstoffe wie Carotinoide und Flavonoide vorbeugend gegen Krebs wirken. Sekundäre Pflanzenstoffe sind in Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten und Getreide enthalten. (ag)