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Argumente für eine vegetarische Ernährung

Argumente für eine vegetarische Ernährung

Viel wurde über vegetarische Ernährung diskutiert und fast alle Gesichtspunkte wurde beleuchtet. Ob Sie gesund ist oder nicht, ob sie für Kinder gesund ist oder nicht, wie viel einfacher es wäre die Weltbevölkerung vegetarisch zu ernähren und welchen Beitrag vegetarische Ernährung zum Umwelt und Klimaschutz leisten kann. Nach einer kurzen Einführung in die allgemeine Diskussion rund um vegetarische Ernährung, widmet sich dieser Artikel insbesondere den beiden letzten Fragestellungen ein wenig intensiver.

Nachdem anfangs lange Zeit die These im Raum stand, vegetarische Ernährung führe generell zu Mangelerscheinungen, haben seither zahlreiche Studien die Vorteile des Verzichts auf Fleisch für die Gesundheit bestätigt. Wobei die Erhöhung der Bandbreite verfügbarer vegetarischer Rezepte in den letzten Jahrzehnten erheblich dazu beigetragen hat, dass eine augeglichene Ernährung mit vegetarischer Kost heutzutage ohne größere Umstände möglich ist. 2003 machte zuletzt eine seit 1979 laufenden Langzeitstudie des Deutschen Krebsforschungszentrums mit dem Zwischenergebnis von sich reden, dass das Sterblichkeitsrisiko von Vegetariern um insgesamt 40 % gegenüber der Allgemeinbevölkerung reduziert sei. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass die Testpersonen häufig grundsätzlich gesünder Leben, sich mehr bewegen und oft bewusst auf Alkohol und Nikotin verzichten. Dennoch sind die Vorteile vegetarischer Ernährung in Bezug auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gicht, den Cholesterinspiegel, Diabetes, Arteriosklerose, die Verdauung etc. heute nicht mehr von der Hand zu weisen. Nachteilig kann sich vegetarische Ernährung z. B. auf den Eisenhaushalt, die Versorgung mit Vitamin B12 sowie den Calcium- und Jodhaushalt auswirken. Daher sollten Vegetarier besonders auf die richtige Lebensmittelkombination achten, um den Körper mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen. Die Vielzahl an vegetarischen Kochbüchern und im Internet verfügbaren vegetarischen Rezepten bietet hier jedoch eine gute Hilfestellung, die gleichzeitig sicherstelllt, dass der Genuss nicht zu kurz kommt.Bei Kindern, Schwangeren und Frauen während der Stillzeit, muss die Nährstoffversorgung dennoch eventuell durch Nahrungsergänzungsmittel sicher gestellt werden. Auch die Naturheilkunde setzt verstärkt auf eine vegetarische Ernährung.

Welchen Beitrag vegetarische Ernährungsweisen zur Sicherstellung des weltweiten Nahrungsbedarfs leisten können, lässt sich gut anhand des folgenden Zahlenbeispiels nachvollziehen: Zur Erzeugung von einem Kilogramm tierischen Proteins werden etwa fünf bis zehn Kilogramm Pflanzeneiweiß benötigt. Dieses Pflanzeneiweiß ist in erster Linie Getreide, welches mit dem entsprechenden Rezept vegetarisch zubereitet seinerseits auch direkt als Nahrung dienen könnte.

Da mit dem wachsenden Wohlstand in den Industrienationen viele Menschen ihre Ernährung umgestellt haben, d. h. erheblich mehr Fleischprodukte konsumieren (dieser Trend lässt sich in Indien und China momentan besonders gut ablesen), wird mittlerweile weit über die Hälfte der Weltgetreideproduktion zur Erzeugung von Fleisch verwendet. Teilweise mit verheerenden Auswirkungen auf die Nahrungsgrundlage in den Entwicklungsländern. Die Konkurrenz um die Nutzung des Getreides ist massiv – auch die Erzeugung von Biosprit spielt hier eine Rolle – und es bleibt für die ärmere Bevölkerung vor Ort oftmals nicht genug bezahlbare Nahrung übrig, um sich zu ernähren. Im Zuge der Verknappung des Nahrungsmittelangebots haben außerdem internationale Spekulanten den Nahrungsmittelmarkt für sich entdeckt, wobei ihre Investitionen und Transaktionen die Nahrungsmittelpreise zusätzlich in die Höhe treiben.

Wenn die Bevölkerung in den Industrienationen sich insgesamt zu weniger bzw. bewussterem Fleischkonsum entschließen könnte, würde dies zu einer erheblichen Entlastung der Nahrungsmittelmärkte führen, die Nahrungsmittelpreise würde sich relativieren und die Nahrungsgrundlage für Millionen hungernde Menschen weltweit ließe sich ohne größere Probleme sicherstellen. So könnte vegetarische Ernährung einen wesentlichen Beitrag im Kampf gegen die Nahrungsmittelknappheit weltweit leisten.

Auch unter ökologischen Gesichtspunkten sprechen ebenfalls zahlreiche Aspekte für vegetarische Ernährungsweisen. So ist z. B. die moderne Viehwirtschaft oftmals maßgebliche Ursache für die Regenwaldzerstörung (insbesondere in Südamerika), da einerseits die Flächen direkt als Weideland benötigt werden und anderseits weitere Flächen als Ackerland gewonnen werden müssen, um den gestiegenen Futtermittelbedarf zu bedienen. Außerdem entstehen bei den natürlichen Verdauungsprozessen von Wiederkäuern erhebliche Mengen an Methan, so dass die Viehzucht kumuliert einen wesentlichen Anteil des weltweiten Treibhausgas-Ausstoßes bedingt. Im Zusammenspiel mit den negativen Folgen der Regenwaldzerstörung, ist moderne Viehzucht sogar einer der größten Verursacher des Treibhauseffekts und ein Verzicht auf Fleisch bzw. vegetarische Ernährung kann in diesem Zusammenhang einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. (05.03.2010)